Bericht von Jürg Schäfer über das Symposium 2013

Bildhauer Symposium 2013

19. Internationales Symposium in Sur En / Sent GR

vom Sonntag, den 16., bis Samstag, den 22. Juni 2013

Thema: „Traum und Wirklichkeit“

 
 
19 Kunstschaffende aus Deutschland, Österreich und der Schweiz haben an der diesjährigen Kunstveranstaltung auf dem Campingplatz von Sur En da Sent teilgenommen. Entstanden sind 15 Kunstwerke von verschiedenster Art und Gestaltung. Gleichzeitig hat sich das Unterengadin von seiner wärmsten Seite gezeigt, indem wir die erste Hitzewelle des Jahres (mit Temperaturen von 13° bis 32°) erleben durften. Die Arbeit unserer Künstlerinnen und Künstler wurde jedoch durch eine ständige leichte Brise etwas erträglicher gemacht. Und am Ende des Anlasses sorgte dann am Samstagabend (anlässlich einer Besichtigung des Skulpturenparks in Sent unter der kundigen Führung seines Besitzers, des weltbekannten Künstlers Not Vital) ein einstündiges Gewitter mit Platzregen für die ersehnte Abkühlung.
  
     
 
Eine Neuerung gegenüber den früheren Symposien stellte die Vernissage am Freitagabend dar: Die Bildhauer und Bildhauerinnen stellten ihre Werke auf dem Campingplatz der Öffentlichkeit vor. Leute von nah und fern konnten die gerade fertig gestellten Kunstwerke bewundern, aber auch die Gelegenheit nutzen, ein Unikat käuflich zu erwerben. Nun stehen die fertigen Arbeiten links und rechts vom sogenannten Skulpturenweg im Wald von Sur En.
 
Es folgt ein kleiner Überblick zu den Künstlerinnen und Künstlern mit ihren Werken:
 
 Der Bär M13 versetzte halb Graubünden in Aufruhr. Deshalb wurde er erschossen, und zwar am… um …
Jean Badel aus Guarda widmet ihm ein Denkmal:
     
     
     
 
 
Peter Bissig aus Isenthal nennt seine Figuren Traumtänzer und Schlafwandler:
     
     
     
 

Aus dem Berner Sandstein, den Barbara Bösch aus Kaufdorf bearbeitet hat, schauen Figuren mit träumenden Blicken in die Wirklichkeit. 
     
     
     
 
 
„il sogno“ nennt Christian Bolt aus Klosters sein Werk: Der Traum eines Menschen, der im Begriff ist, Wirklichkeit zu werden.
     
     
     
 
 
Daniel Cotti aus Ramosch und Peter von Burg aus Einsiedeln wollen uns mit der Fabel vom Fuchs und dem Raben einen Denkanstoss geben: Der Fuchs kann zwar seinen Traum zu fliegen nie verwirklichen, aber er kann mit seiner Schlauheit etwas davon kompensieren.
       
      
      
 
 

Der Marmorblock, den Barbara Deutschmann aus Bremen (Deutschland) bearbeitet hat, birgt etwas in sich, was bei näherer Betrachtung noch rätselhafter wird.
     
     
     
 
 
Eine stilisierte Figur entspringt traumhaft dem Erdboden. So oder ähnlich dürfte der Künstler Peter Horber aus Ftan und Bern sein Werk gedacht haben. 
     
     
     
 
 
Martina Kreitmeier aus Altfraunhofen (Deutschland) zeigt den fliessenden Übergang zweier Figuren bei gedankenfreiem Kopf.
     
     
     
 
 
Die Bronze oben, das Unvergängliche, das Eisen unten, die Wirklichkeit: So sieht Thomas Lüscher aus Thalheim seine Figuren.
     
     
     
 
 
Wie Traum und Wirklichkeit aufeinanderprallen können, wird in der Installation von Andreas Schneider aus Basel deutlich (die natürlich noch weitere Assoziationen weckt).
    
    
    
 
 
Ein Ameisenhaufen! – Ein Ameisenhaufen und eine (am Eisen) aufgespiesste Ameise?! – Was unser Österreicher Trio damit aussagen will, muss man selber in Natura anschauen. Das Künstlertrio bestand aus
Othmar Senn aus Stams (A), Christian Ladner aus Zirl (Tirol) und Hubert Patsch aus Ried (A).
      
     
     
 
 
Lilian H. Zürcher aus Schüpbach und Reto Steiner aus Frutigen nennen ihr Werk: „Traum und Wirklichkeit prägen sich“
      
      
   
 
 
„Unsere Träume sind wie ein fruchtbarer Boden, auf dem neue Ideen heranwachsen“ meint Uwe Tillmann aus Mönchengladbach (Deutschland) zu seiner Marmorskulptur.
     
       
     
 
 
Christian Waldegger aus Nauders (Österreich) zeigt in seiner Holzskulptur den Traum, sich mit der Natur zu verbinden.
     
     
     
 
  
Ohren, die der Natur lauschen, liegen in der Natur: Ein Werk von Guido Weggenmann aus Kempten (Deutschland).
     
     
     
 
 
Dass“ Traum und Wirklichkeit“ kein realitätsfremdes Thema ist, erlebte ein Künstler am eigenen Leib, als er offensichtlich einen Sonnenstich einfing, der ihn zum Abbruch seiner (Mit)Arbeit zwang. Bei einem zweiten Bildhauer erlitt sein Kunstwerk beim Aufstellen im Wald erheblichen Schaden, der allerdings wieder weitgehend behoben werden konnte. Und einem dritten Kunstschaffenden ist während der Vernissage seine teure Spiegelreflexkamera abhandengekommen: Die Kamera ist ersetzbar, die während der Woche gemachten Fotos jedoch nicht.
     
 
Trotzdem war die Symposiumswoche ein voller Erfolg, nicht nur wegen des vorbildlichen Einsatzes der Bildhauerinnen und Bildhauer – die übrigens eine tolle Stimmung verbreiteten – sondern auch dank vieler Helfer und Helferinnen und nicht zuletzt der Sponsoren. Besonders erwähnt werden sollen natürlich die vorzügliche Küche und das Bedienungspersonal der beiden Restaurants „Sper la Punt“ und „Val d’Uina“, dann Sämi, der Allrounder auf dem Pneulader (nicht nur), Wolfgang, der alle Fäden zog und bei allen Notfällen Rat wusste, sowie die Sponsoren:
 
-       Banca Raiffeisen Engiadina Val Müstair
-       Beer Consulting Stäfa
-       Bosshardt Handels AG Sur En
-       BVH Partner AG Bonaduz
-       Camping Sur En
-       Coop Ostschweiz-Ticino
-       Cottinelli Weine Malans
-       Fundaziun Giovannina Bazzi-Mengiardi, Scuol
-       Gemeinde Sent
-       Grange Jean Jacques Fully
-       Mader Transporte Sent
-       Restaurant Sper la Punt Sur En
-       Restaurant Hotel Val d’Uina Sur En
-       Swisslos Kulturförderung Kanton Graubünden
-       iims.ch
-       und last but not least: der Verein Art Engiadina Sur En / Sent
 
Das nächste Symposium – das 20.! – findet vom Sonntag, den 15., bis Samstag, den 21. Juni 2014 statt.
 
Texte und Bilder von  Jürg Schäfer